Spirituality

Souffleur fürs Leben gesucht!

!! Inhaltswarnung - Seelische Gesundheit !!

Manchmal hätte ich am liebsten ein kleines Genie dabei, das alle Probleme für mich löst und mir immer die richtigen Antworten einsagt. Wie so ein Souffleur auf der Schulter. Du auch?

Zum Glück für uns beide gibt es sowas, aber es ist nicht die Super-App. Sondern etwas, das dich bereits jeden Tag ganz unbemerkt begleitet: Es ist völlig kostenlos und es arbeitet schon seit ganz vielen Jahren 24/7 für dich.

Okay, was ist das für ein Wunderding?

Falls du jetzt die Stirn runzelst: Gemeint ist das Unterbewusstsein. Also der Teil der Psyche, aus dem die Träume kommen und in dem viele Informationen wie Eindrücke, Vorstellungen, Erinnerungen und Handlungsmuster gespeichert sind. Weil wir auf diese aber nicht aktiv – also bewusst – zugreifen, nennt man sie un(ter)bewusst.

Obendrein spielt dieser Teil unserer Seele in unserem Alltag eine viel größere Rolle als unser bewusster Verstand. Denn die meisten unserer Körperfunktionen laufen unbewusst ab. Entsprechend schnell ist das Unterbewusstsein auch. Zudem schützt es uns vor Überlastung, indem es nur bestimmte Informationen in unser Bewusstsein durchlässt.

Zum Beispiel bemerkst du nach einer Weile nicht mehr bewusst, dass die Wand in deinem Zimmer weiß ist. Aber dein Gehirn verarbeitet die Information trotzdem, du „übersiehst“ es einfach. Demnach wird Neues sehr viel bewusster verarbeitet als das „täglich Brot“. Somit beeinflusst unser Umfeld unser Unterbewusstsein auch maßgeblich mit. Denn je häufiger bestimmte Routinen abgerufen werden, desto stärker baut unser Gehirn die Vernetzungen und desto automatischer läuft die Verarbeitung. Das gilt für negative Gedanken übrigens genauso wie die Bedeutungen der Tarot-Karten.

Wenn dich das Thema interessiert, kann ich dir dieses Interview mit dem Hirnforscher Gerald Hüther ans Herz legen.

Hilft das auch im echten Leben?

Nun, das passiert sowieso. Beispielsweise hast du plötzlich Angst vor einer Situation, die eigentlich ganz harmlos ist. Oder nachts um vier fällt dir auf einmal ein, wie der Schauspieler aus dieser Serie damals hieß. Ein Fremder im Bus erinnert dich seltsamerweise an deinen Grundschullehrer? Dann hat dir hier dein Unterbewusstsein Informationen zugespielt, damit du gut entscheiden oder ein Alltagsproblem lösen kannst.

Solange es seine Arbeit unterbewusst erledigt, versucht dein Unterbewusstsein immer für deine Sicherheit zu sorgen. Dazu benutzt es Strategien, die sich bereits früher in deinem Leben bewährt haben. Somit kann es aber auch passieren, dass dich dein unterbewusster Wunsch nach Sicherheit in deiner Komfortzone festhält.

Allerdings können wir diesen Prozess auch bewusst nutzen. Zum Beispiel tust du das schon, wenn du das Tarot intuitiv deutest und dich die Karten an Situationen oder Personen aus deinem Leben erinnern. Aber das Coolste ist: du kannst deinem Unterbewusstsein Fragen stellen!

Q & A mit deiner Seele.

Von dem Tipp, dem Unterbewusstsein vor dem Schlafengehen eine Frage zu stellen, habe ich immer mal wieder gelesen. Geistig unter ‚mal probieren‚ notiert, und natürlich erstmal wieder vergessen. Bis ich vor ein paar Monaten dann neugierig und etwas skeptisch beschlossen habe, es wirklich umzusetzen.

Bestimmt kennst du es auch, dass dich manchmal Themen aus deinem Tag bis in den Schlaf verfolgen. Weil unser Bewusstsein nachts weitgehend „schläft“, steht dem Unterbewusstsein dann mehr Leistung zur Verfügung um den Tag zu verarbeiten. Daher ist vor dem Schlafengehen die beste Zeit, deinem Geist eine Aufgabe zu geben. Denn das Gehirn hat dann die ganze Nacht Zeit, an der Lösung zu arbeiten.

Deswegen habe ich die gezielte Frage an mein Unterbewusstsein in meine Abendroutine eingebaut. Zunächst reflektiere ich meinen Tag beim Journaling. Dabei kristallisiert sich meist schon ein bestimmtes Thema heraus, an dem ich knabbere.

Wie funktioniert es genau?

Besonders wichtig ist für diesen Prozess, dass die Frage offen ist und nicht einfach mit Ja oder Nein beantwortet werden kann. Denn wir wollen unser Gehirn dazu anregen, Informationen zu vernetzen und daraus eine Lösung für unsere Frage zu liefern. Deswegen eignen sich diese Frageworte: „wie“, „warum“, „was“, „wieso“, „welche“, „wann“…

Zuerst versuche ich das Thema so klar wie möglich zu formulieren. Beispielsweise geht es darum, meine Redeangst zu überwinden.
Als nächstes stelle ich eine offene Frage, die den Fokus auf die Lösung legt. Wenn ich nicht sofort die passende, wichtige Frage finde, schreibe ich mehrere Fragen auf.

Hier einige Beispiele:
– Wie kann ich meine Redeangst überwinden?
– Warum habe ich Angst, vor anderen zu sprechen?
– Was kann ich entwickeln um freier zu reden?
– Welchen Menschen kann ich helfen, wenn ich für sie spreche?
– Wann hatte ich zum ersten Mal Angst vor anderen zu sprechen?

Nun wähle ich die Frage aus, die mich emotional am stärksten berührt oder eine andere Resonanz, wie eine körperliche Empfindung oder Erinnerung, hervorruft. Da diese Empfindungen wichtig sind, konzentriere ich mich einige Augenblicke ganz achtsam darauf. Zusätzlich notiere ich alles, was unmittelbar auf diese Frage in mir auftaucht.

Wenn du damit an ein Thema gelangst, das dich überfordert, geh bitte nur soweit du es aushalten kannst. Solange du ohne weiteres aus dem Thema aussteigen kannst ohne in einer negativen Gedankenschleife zu landen, ist alles klar. Andernfalls besprich dich bitte mit deinem Arzt.

Wie kommt die Antwort?

Beispielsweise kommt dir sofort eine Idee oder ein spontaner Gedanke. Dann kannst du direkt damit weitermachen oder die Frage vertiefen, falls du mehr wissen willst.

Beispiel:
Frage 1: „Wie kann ich meine Prioritäten besser achten?“
Antwort: „Nein sagen und eine Not-to-do-Liste führen.“
Frage 2: „An welchem Impuls kann ich erkennen, dass es ein Nein ist?“

Ansonsten kann es auch eine Weile dauern, bis du die Antwort erkennst. Dabei hilft die tägliche Reflexionsarbeit meiner Erfahrung nach sehr. Damit habe ich nach einigen Tagen plötzlich erkannt, dass sich eine bestimmte Situation in meinem Alltag immer wiederholt. Beispielsweise ist mein gesuchter Impuls (Ärger) für das Nein zwar jeden Tag da, ich beachte ihn aber nicht und nutze ihn deswegen nicht.

Wenn es in einem bestimmten Lebensbereich manchmal einfach nicht vorwärts geht, läuft meist unbewusst irgendein altes Überlebensprogramm, das ständig benutzt wird. Ob es nun passt, oder nicht.

Die Frage ans Unterbewusstsein kann dich dabei unterstützen, so ein Handlungsmuster zu entdecken und dir bewusst zu machen. Und sobald du weißt, was eigentlich genau das Problem ist, kannst du auch handeln und dein Problem lösen. Magisch, oder? 🙂

Berichte gern unten, ob das für dich geklappt hat.
Hier habe ich dir noch ein paar Lesetipps zum Thema zusammengetragen:

Bildquelle: Austin Chan
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