… und zehn ist keins. Genau, zurück in die Schule, heute ist das Hexeneinmaleins auf dem Lehrplan. Schön, dass du dabei bist. Und vielleicht hast du ja auch dein Deck schon parat und freust dich darauf, heute endlich die Zahlenkarten der Kleinen Arkana kennen zu lernen?
Was ich dir jetzt gleich zeigen will, ist eine wunderbare kleine Abkürzung, mit der du aus vierzig Karten zehn machen kannst. Jupp, so easy ist das. Dementsprechend starten wir ohne großes Vorgeplänkel direkt durch.
Damit du das gleich ein wenig mitverfolgen kannst, lege dir gerne die Kleinen Arkana deines Tarot-Decks nach den Farben vorsortiert in vier Stapeln bereit. Dann kannst du der Reihe nach begleitend zu den Abschnitten unten die Zahlen aufdecken. Immer die Asse gleichzeitig, dann die Zweien, und so weiter.
Somit kannst du direkt in deinem eigenen Deck sehen, ob du das Prinzip hinter der jeweiligen Zahl erkennen kannst. Außerdem kannst du deine Beobachtungen direkt in deinem Journal oder deinem Grimoire oder Book of Shadows festhalten. Nebenher lernst du nicht nur deine Karten bessern kennen, sondern schaffst dir auch deine eigene Wissensbasis für zukünftige Legungen.
Die Zahlen
Die Energie der Zahlenwerte
Wenn wir schon dabei sind, hier eine Auffrischung aus meinem Überblick über die Kleinen Arkana. Dass die Reihenfolge der Zahlen eine Rolle spielt und zur Energie der Spielfarbe immer einen weiteren Faktor hinzufügt, weißt du ja jetzt. Aber du kannst in deiner Legung auch nur betrachten, ob es sich um eine gerade oder ungerade Zahl handelt.
- Ungerade Zahlen stehen für aktive, instabile, auswärts gerichtete Energie oder Wandel
- Gerade Zahlen signalisieren Stabilität und Passivität, oder Verinnerlichung
Indem du eine Legung aus diesem Blickwinkel betrachtest, kannst du vielleicht die Richtung deiner Frage besser verstehen. Tauchen beispielsweise in deiner Legung über den nächsten Karriereschritt oder auf dem Arm eines Entscheidungsspiels mehr ungerade Zahlen als auf dem anderen auf, wäre das ein Signal für Veränderungen.
Wie wende ich das alles in der Praxis an?
Weil ich dir ja versprochen habe, dass es ganz easy ist, nochmal mein Rat: Einfachheit gewinnt. Falls du beispielsweise mit den Großen Arkana schon warm geworden bist, dann nimmt sie dir für Deutungen zu Hilfe.
Im Prinzip greifen die Kleinen Arkana die Energie der Großen Arkana in einem bestimmten Lebensbereich auf. Daher kannst du dir als Faustregel merken:
Zahlenkarte = zugehörige Große Arkana * Element oder Farbe (Lebensbereich)

Klingt noch kryptisch? Keine Sorge, die Elemente schauen wir uns auch noch ganz genau an.
Zudem kannst du dir auch nur die Zahlenqualität ansehen wie oben beschrieben. Und natürlich immer: Nachlesen, was im Handbuch deines Decks steht, denn jedes Deck „tickt“ ein bisschen anders.
Für den Anfang könntest du dir ja einen kleinen Spickzettel mit den Schlagworten oben und der Zuordnung der Großen Arkana schreiben. So hab ich das gemacht.
Die Zahlen für Fortgeschrittene
Eventuell fragst du dich jetzt: Warum eigentlich genau Zehn? Mit Goethes Hexeneinmaleins hat das nichts zu tun, versprochen. Aber warum sich im Tarock zehn Zahlenkarten durchgesetzt haben, erfahren wir aus der Geschichte oder der mathematischen Spieltheorie. Zudem haben sich in der Neuzeit findige Köpfe ausgedacht, dass auf dem Kabbalistischen Lebensbaum ja auch zehn Sephira (oder Knotenpunkte) zu finden sind. In der Folge wurde das dann mit dem Tarot zusammengeführt.
Nun, für mich fallen diese Überlegungen unter „spannende Zusatzlektüre“. Denn sie ergänzen das Zahlenwissen um ein wenig mehr Breite. Allerdings führt die Beschäftigung damit auch ein gutes Stück weit aus der Praxis und in die Überanalyse oder Mystifizierung. Weil genau davon Anfänger oft abgeschreckt werden, ist die Beschäftigung damit sicherlich kein Muss, sondern ein kann. Um aus dem Tarot einen Nutzen zu ziehen, ist eine intuitive Verbindung zu den Bildern, Zahlen und ihrer einfachen Logik genug.
Außerdem kannst du noch die Numerologie mit in die Kartendeutung einbeziehen. Allerdings gibt es hier verschiedene Traditionen, beispielsweise die Chinesische Numerologie oder die christliche, und verschiedene pagane oder neopagane Deutungen. Daher eher was für’s Level-Up.
Jetzt wünsche ich dir erstmal viel Spaß beim Ausprobieren. Ich freu mich sehr auf deine Erfahrungen mit diesem einfachen System. Lass uns gerne wissen, welche Zahlenkarte du besonders häufig ziehst. Was sagt sie dir?
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