Spirituality

Willkommen im November – Schaffe Leere

In dieser monatlichen Reihe möchte ich dich einladen, dich ganz bewusst auf den kommenden Monat und seine Themen einzustimmen.

Meine Einladung in den November kommt diesmal etwas verspätet. Denn der Oktober hat mir reichlich Gelegenheit gegeben, in meinem Leben nachzuschauen, was bleiben darf und wovon ich mich lösen möchte. Ich mache derzeit Laura Malina Seiler’s Online-Kurs „I AM“. Darin konnte ich über die letzen acht Wochen lernen, welche Glaubensätze und Denkmuster mir in meinem Leben helfen oder schaden, wer ich ab heute sein möchte und was ich mir für mein Leben ab jetzt wünsche.

Gleichzeitig ist um mich herum unwahrscheinlich viel in Bewegung geraten – bildlich oder ganz wörtlich. Sport, Reisen, Veränderungen im Freundeskreis, Feiern und jede Menge Arbeit haben mich ganz schön auf Trab gehalten. Jetzt freue ich mich aber schon richtig darauf, im November einiges umzusetzen und anzufangen, was im Oktober gereift ist.

Was bringt der November mit?

“But there is always a November space after the leaves have fallen when she felt it was almost indecent to intrude on the woods… for their glory terrestrial had departed and their glory celestial of spirit and purity and whiteness had not yet come upon them.”

― L.M. Montgomery, Anne of Windy Poplars

Wenn ich im November spazieren gehe, fällt mir immer auf, wie die Welt zunehmend leerer wird. Kahle Bäume, abgeerntete Felder, weniger Vogelstimmen und menschenleere Straßen wenn der erste eiskalte Wind um die Häuser faucht.

Plötzlich ist es abends dunkel, und die Lust, noch groß etwas anzufangen, ist auch raus. Und das ist gut so. Jetzt geht es wirklich um Rückzug, und um’s Loslassen. Platz schaffen. Damit im Frühling wieder neues nachwachsen kann.

Wie kannst du das in dein Leben integrieren?

Den Beginn des Novembers markiert mit Samhain ein Opferfest. In der Zeit nach der heidnischen Jahreswende ist traditionell bei vielen eine Art Großreinemachen auf dem Plan. Demnach kannst du die Zeit danach auch wunderbar nutzen, um dich bewusst von dem ein oder anderen Ding zu trennen, das ohnehin nur herumsteht. Übrigens muss das kein hektischer Großputz sein: Ich möchte dir ein ganz kleines Alltagsritual ans Herz legen.

Bewusst wegwerfen.
Auch wenn es nur ein Kaugummipapierchen ist: Versuche beim nächsten Gang zum Mülleimer einmal, dir ohne Bewertung vorzustellen, was du da wegwirfst.
Das Kaugummipapier wurde aus dem Holz eines Baumes hergestellt, dem Wasser eines Flusses, vielleicht einer Aluminiumbeschichtung, für die mühevoll Rohstoffe aus dem Boden geholt wurden. Alles wurde aufbereitet, zusammengebracht, verarbeitet, bedruckt und viele Kilometer transportiert. Anschließend hast du dein Geld und deine Zeit aufgewendet, um das Produkt darin zu erwerben, zu dir nach Hause zu bringen, zu genießen. Danach wird jemand anderes seine Zeit damit verbringen, dieses Kaugummipapier zur Deponie oder zur Müllverbrennung zu bringen und schließlich brauchen die Bakterien und Lebewesen im Erdboden viele Jahre, um einzelne Rohstoffe wieder herauszulösen.

Bleib dabei bewusst gelassen, denn eventuell tauchen negative Gedanken auf. Das ist normal. Nimm sie wahr, aber achte darauf, nicht voll in die Gefühle einzusteigen, die sie mitbringen. Mach dir schlicht die Zusammenhänge bewusst, in die wir alle eingebunden sind. Am Schluss kannst du deinem Kaugummipapier noch Danke sagen und es wegwerfen.

Was unterstützt dich in diesem Monat?

Am oft verhüllten November-Himmel regieren mit Skorpion und Schütze die Elemente Wasser und Feuer. Zuerst heißt das wieder: Gegensätze! Die Ernsthaftigkeit des Skorpions trifft auf die Lebenslust des Schützen. Was zunächst anstrengend und nach viel Auf und Ab klingt, ergänzt sich auf Dauer aber gut. Zusammen helfen dir beide Energien, weder den Boden unter den Füßen zu verlieren, noch in dunklen Gefühlen stecken zu bleiben.

An der Schwelle zwischen Herbst und Winter begegnest du den Runen Isa (Eis), Algiz (Elch/Versteck), Eihwaz (Eibe/Tod) und Kenaz (Fackel/Wissen). Die Große Medizin dieser Zeichen ist zuerst nicht leicht zu erkennen, denn sie liegt im Dunkel versteckt. Mit deinem Wissen holst du sie ans Licht: Nur in Stillstand, Leere und Loslassen entsteht der Raum, in dem sich zu einem späteren Zeitpunkt Neues entfalten kann. Diese scheinbar toten Phasen sind das Geheimnis des Lebens und jeder Weiterentwicklung.

Was steht im Oktober außerdem an?

Weil dieser November ganz unaufgeregt daherkommt, hast du jede Menge Zeit, ein bisschen Platz in deinem Kalender zu genießen: Am Vollmond am 12.11. kannst du dir ja mal bewusst einen Abend frei lassen – vielleicht um einfach mal früh schlafen zu gehen?

Zum Monatsende, am 26.11., lädt dich der letzte Neumond vor der Weihnachtszeit ein, vielleicht über eine Fastenzeit im Advent nachzudenken.

Ich freue mich sehr darauf, zu hören, wie du den November für dich nutzen möchtest. Bei mir stehen zwei Konzerte und ein Kurzurlaub an einem richtigen Kraftort an. Darauf freue ich mich schon riesig.

Hab einen wundervollen November! Alles Liebe wünsche ich dir.

Bildquelle: Jeremy Bishop
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